Meisterwert Perspektive und das Börsengeschehen im Oktober 2023
Im Oktober bewegten sich die Aktien- und Rentenmärkte weiter in der Gemengelage von Inflation, Zinsentwicklung, Geo- und Notenbankpolitik. Nachdem der DAX in der ersten Monatshälfte noch deutlich über 15.000 Punkten notiert hatte, ging es in der Folge deutlich schwächer weiter – und 1.000 Punkte waren schnell verloren.
Wertentwicklung des Fonds Meisterwert Perspektive
Die aktuelle Marktsituation
Die Anlageklasse Anleihen ist – mit Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen um 5% und um 3% in Deutschland – so sehr in den Fokus gerückt, dass sie aktuell eine ernstzunehmende Konkurrenz zu Aktien darstellt. Parallel lässt sich konstatieren, dass die Sensibilität auf Abweichungen im erwarteten Verlauf der Inflationszahlen enorm ist. Der Datenkranz lässt offenbar noch keine baldigen Zinserleichterungen zu. Vielmehr setzt sich die Einsicht durch, dass die höheren Zinsen nicht nur hier, sondern auch jenseits des Atlantiks länger Bestand haben werden. Das Resultat: schwächere Zeiten an den Aktienmärkten.
Wer der alten Börsenweisheit „Sell in May and go away“ folgte, hat rückblickend gemessen am S&P 500 Index einen rund 10%igen Anstieg verpasst. Wer dem zweiten Teil der Weisheit „ …but always remember to come back in September“ vertraute, wird erfreut sein, wenn er erst Ende September wieder einstieg. Seit Anfang September hat der S&P über 6% verloren.
Die oben genannten Belastungsfaktoren sollten inzwischen aber vollauf in den Kursen berücksichtigt sein. Die Chancen für eine Jahresendrallye stehen deshalb gut. Die amerikanischen Banken haben bereits überwiegend gute Berichte zum 3. Quartal vorgelegt. Mittelfristig sehen wir zudem Korrekturpotential bei den Anleihen – immer vorausgesetzt, die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Nahen Osten weiten sich nicht aus. Eine als gefährdet eingeschätzte Rohölversorgung hätte die Kraft, die ohnehin geschwächten Aktienkurse weiter zurückzuwerfen und würde zudem die inflationäre Situation befeuern. Solange die Konfliktsituation im Nahen Osten anhält, dürfte der Ölpreis in beide Richtungen volatil bleiben und die Unsicherheit an den Kapitalmärkten weiterbestehen.
Der Blick in die Fondswerkstatt
Der oben beschriebenen unsicheren Situation konnte sich auch der Meisterwert Perspektive nicht entziehen. Er zeigte im Oktober eine schwache Kursentwicklung, vergleichbar zu anderen großen Aktienmärkten.
Doch die Vorzeichen stehen gut: Das weiter angespannte Konjunkturumfeld und die geopolitische Situation fördern die Nachfrage nach defensiven Aktien – und in genau diesem Segment des Marktes ist unser Meisterwert Perspektive
besonders stark investiert. Die erwartete Korrektur der übertrieben gestiegenen Anleiherenditen sollte ebenso positive
Auswirkungen haben.
Im Zuge der regelmäßigen Überprüfung der für ein Investment relevanten Kennzahlen im Portfolio mussten sich der
spanische Modekonzern Inditex (Zara) und der italienische Modetitel Moncler aus dem Portfolio verabschieden. Der
australische Ölwert Santos, der spanische Stahlwert Acerinox und die in neuen Energien tätige Nextera aus den USA
folgten den Modehäusern.
Nach längerer Zeit können wir dafür die französische Supermarktkette Carrefour wieder im Fonds begrüßen. Weiterhin
ab sofort dabei: der japanische IT-Dienstleister Fujitsu, der italienische Kabelhersteller Prysmian, das deutsche Pharmaunternehmen Merck KGaA und die Eisenbahngesellschaft CSX aus den USA.
Finanz- und Pharmawerte sind aktuell die Schwergewichte im Portfolio, bis November die erneute Überprüfung der
Investitionskriterien erfolgt. Während die Eurozone währungsseitig mit großem Abstand führt, finden sich Europa,
Nordamerika und Japan mit nahezu ähnlicher Gewichtung auf den nachfolgenden Plätzen. Die durchschnittlich zu erwartende Dividendenrendite des Portfolios liegt nun bei 3,99% und das beta bei 0,8.