Meisterwert Perspektive und das Börsengeschehen im Mai 2024

„Sell in May and go away, but don’t forget to come back in September“ – oder doch lieber nicht? Aktuell verzeichnen wir divergente konjunkturelle Entwicklungen in den großen Wirtschaftsräumen der Welt.

Wertentwicklung des Fonds Meisterwert Perspektive

 

Die aktuelle Marktsituation

Für den europäischen Raum zeichnet sich wirtschaftlich allmählich ein Ende der konjunkturellen Talsohle ab. Das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) der Europäischen Währungsunion legte im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal leicht zu. Größere Mitgliedstaaten, einschließlich Deutschland, trugen positiv zu diesem Quartalsergebnis bei. Eine wirtschaftliche Erholung in Europa scheint im Anzug zu
sein, aber die Lage bleibt fragil.

In den USA dagegen gibt es Anzeichen für eine allmähliche Konjunkturabkühlung. Nachdem die Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2023 noch robust gewachsen war, nimmt die Besorgnis zu, dass eine Rezession eintreten könnte. Verschiedene Indikatoren deuten darauf hin, dass das Wachstumstempo auch im zweiten Quartal 2024 moderat bleiben wird.

Die chinesische Wirtschaft überraschte im ersten Quartal 2024 mit einem signifikanten BIP-Wachstum. Die USInflation hat sich im April kaum verändert, und es ist in den kommenden Monaten mit einer Seitwärtsbewegung der Inflationsrate zu rechnen. Aufgrund von Basiseffekten sind jedoch monatliche Schwankungen möglich.

Der anhaltende Lohndruck dürfte dafür sorgen, dass die Preise für Dienstleistungen weiterhin steigen. Wohnkosten waren zudem abermals ein Treiber für die Teuerungsrate. Bei den Energiepreisen scheint ein Ende des Preisrückgangs absehbar. Im Gegensatz dazu wird der Preisdruck bei Industriegütern voraussichtlich weiter leicht nachlassen. Aufgrund dieser Gemengelage ist eine Leitzinssenkung
der US-Notenbank zwar vorstellbar, lässt aber vermutlich noch bis Ende des Jahres auf sich warten.

Werfen wir einen vorsichtigen Blick auf 2025, wird sicherlich der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl nicht nur die US-, sondern auch die Welt-Konjunktur beeinflussen. Mit einer Wiederwahl von Donald Trump erwarten wir neue Zollstreitigkeiten oder ein neuerliches Thematisieren der internationalen Steuerreform.


Der Blick in die Fondswerkstatt

Die Zeit fliegt – wir sind bereits in der Mitte der Berichtssaison. Im Monat Mai wurde unser Meisterwert Perspektive Portfolio in acht Positionen verändert. Verlassen haben uns unter anderem Nordea Bank, Abbott Laboratories, Toray Industries und Volkswagen Vorzugsaktien. Einen Nachschlag haben wir uns bei Groupe Bruxelles Lambert SA (kurz GBL), Telstra, Allianz und Metlife gegönnt.

Unter den acht neuen Titeln freuen wir uns über einige Newcomer im Portfolio, darunter Nippon Tel. and Tel., ORIX und Whitbread PLC. Whitbread PLC hat seinen Sitz in Dunstable in der britischen Grafschaft Bedfordshire und wurde von Samuel Whitbread gegründet. Zu dem Unternehmen mit Schwerpunkt in Großbritannien und Irland gehören mehrere bekannte Hotels, Restaurants sowie Gesundheits- und Fitnessclubs, darunter Pizza-Hut, Maredo, Premier Inn und Marriott.

Bekannter und schon länger im Meisterwert Perspektive vertreten ist die Groupe Bruxelles Lambert SA. Es handelt sich um eine Beteiligungsgesellschaft, die schwerpunktmäßig längerfristig in eine kleine Zahl von führenden Industrieunternehmen investiert. GBL hält Beteiligungen an der französischen Ölgesellschaft Total, dem Energiekonzern GDF Suez, dem französischen Bergbauunternehmen Imerys, dem französischen Bau-Multi Lafarge, dem Spirituosenproduzenten Pernod Ricard und dem Abwasser- und Entsorgungsunternehmen Suez Environment. Weitere „alte Bekannte“ im Portfolio sind Nike, Fresenius und Tesco.

Mit einer erwarteten Dividendenrendite von 4,39 % und einem beta von 0,73 startet der Meisterwert Perspektive sommerlich in den Juni.