Meisterwert Perspektive und das Börsengeschehen im Februar 2023
Zu Abschluss der Feierlichkeiten rund um das Chinese New Year begann Ende Januar nach dem chinesischen Horoskop das Jahr des Hasen. Der Hase gilt in China als Glückssymbol. Jahre im Zeichen dieses Tierkreiszeichens verheißen gute Zeiten mit Frieden und Erfolg – schwer zu glauben angesichts der möglichen Unterstützung Russlands im Krieg mit der Ukraine und den verschärften Spannungen im Verhältnis zu den USA. Auch die Rhetorik zum Thema Taiwan scheint wenig mit den Eigenschaften eines Hasenjahres in Einklang zu bringen zu sein.
Wertentwicklung des Fonds Meisterwert Perspektive
Die aktuelle Marktsituation
Das Narrativ des Marktes hat sich 2023 deutlich gewandelt. Befürchtungen hinsichtlich weiterhin forscher Zinsschritte der Notenbanken diesseits und jenseits des Atlantiks haben sich weitestgehend verzogen. Die Notenbanken scheinen kalkulierbarer geworden zu sein – und damit die Ausmaße künftiger Zinsanhebungen absehbar. Es sieht so aus, als könne die Wirtschaft einer schweren Rezession entgehen. Die Angst vor einer tiefgreifenden Wirtschaftskrise hat sich spürbar verringert, was bei erhöhter Zuversicht auf eine verbesserte Konjunktur hoffen lässt. Die gemäßigten Erwartungen zu den bevorstehenden Zinsanhebungen waren eine
deutliche Unterstützung der zuvor recht gebeutelten, in den großen Indizes stark gewichteten Technologiewerte.
Die Aufhebung der Restriktionen im Zusammenhang mit der Pandemie in China hatte ebenfalls positiven Einfluss. Industrielle Rohstoffe begleiteten diese Entwicklung mit steigenden Notierungen. Der Optimismus wird durch Nachholeffekte und wieder aufkommende Nachfrage klar untermauert.
In Europa schlug sich der Wettergott auf die Seite der angeschlagenen Wirtschaft und der von diversen Preiserhöhungen geplagten Verbraucher. Aufgrund des bisher überwiegend milden Winters gingen die Preise für Heizenergie deutlich zurück, die Befürchtungen aus dem Herbst letzten Jahres trafen nicht ein. Die Berichtssaison zum 4. Quartal wurde begleitet von Aussagen zu verbesserten Lieferketten.
Der Blick in die Fondswerkstatt
Wäre die Börse doch eine Einbahnstraße – dann könnten wir uns jetzt schon zurücklehnen und entspannt die Gewinne zählen! Im Februar notierte der Meisterwert Perspektive in einer engen Bandbreite. Der beobachtete Kursrückgang zur Monatsmitte wurde durch die höchste jemals geleistete Ausschüttung des Fonds verursacht und mündete somit nicht in Verlusten.
Die Überprüfung der Investitionskriterien bei den 30 Titeln im Portfolio führte zu viel Bewegung. Ein Drittel konnte die Anforderungen nicht mehr erfüllen und wurde veräußert. Mit einem spektakulären Gewinn von über 30% verabschiedete sich nach relativ kurzer Zeit Sumitomo Mitsui Financial Group. Mit ca. 25% Kursgewinn verließ Dai Ichi Life den Fonds. Mit dem Chemiewert Toray Industries und dem Pharmaunternehmen Astellas wurden weitere japanische Titel verkauft. Aus dem Land der aufgehenden Sonne ist neu nur die Bank Mitsubishi UFJ Financial hinzugekommen. Das führt zu einer signifikant geringeren geografischen Gewichtung Japans, die sich auch auf die Währungsstruktur des Fonds auswirkt.
Bei den deutschen Aktien verabschiedeten wir uns von der Deutschen Telekom ebenso wie von Siemens Healthineers. Die Gewichtung deutscher Titel ist dennoch gestiegen, da diesen zwei Abgängen mit United Internet, Fresenius und Allianz drei Neuaufnahmen gegenüberstehen. Zur bereits vorhandenen, ehemals deutschen und nun irischen Linde hat sich das französische Pendant Air Liquide gesellt. Linde wurde im Februar zwar aus dem DAX genommen, ist aber in den von uns ebenfalls berücksichtigten US-Indizes vertreten.
Die Auflistung der Veränderungen ist keineswegs vollständig, ermöglicht aber einen guten Einblick in das Innerste des Fonds. Die durchschnittlich erwartete Dividendenrendite stellt sich damit auf circa 3,5% und das Beta auf defensive 0,76.