„Eine Win-win-Situation"

Markus Ruf, stellvertretender Leiter und Kundenbetreuer, im Interview über das neue Traineeprogramm der Braunschweiger Privatbank

Markus Ruf, stellvertretender Leiter und Kundenbetreuer der Braunschweiger Privatbank

Herr Ruf, seit wann und warum gibt es das Traineeprogramm der Braunschweiger Privatbank?

„Das Traineeprogramm ist mit unseren ersten beiden Trainees Frau Mali Borsum und Frau Anna Mikosch zum Jahresbeginn 2024 gestartet. Die Frage nach dem ,Warum‘ ist nicht mit einem Satz zu beantworten, da die Überlegungen sehr vielschichtig waren. Im Wesentlichen ging es uns dabei darum, ein Teil der Entwicklung und Perspektive junger, talentierter Kollegen zu werden. Dies ist aus unserer Sicht eine Win-win-Situation, da somit Talente an uns gebunden werden und gleichzeitig deren Ideen, Gedanken und Wissen in unsere Arbeitswelt mit einfließen.“

Bei Ihnen starten zwei junge Frauen in einer Branche, die noch immer überwiegend von Männern beherrscht wird.

„Ja, wenn man sich mit dem Geschäftsbereich Private Banking oder auch Wealth Management bankenübergreifend beschäftigt, stellt man häufig fest, dass dieser sehr stark von Männern dominiert ist, die zudem nicht selten im fortgeschrittenen Alter sind. Grundsätzlich sah man dies in der Vergangenheit als Vorteil, da ein wichtiger Bestandteil der Aufgabe eines ,Relationship Managers‘ die Akquisition neuer potenzieller Kunden ist. Ergo ist ein gutes Netzwerk essenziell, was man naturgemäß nur über die Zeit und durch aktives Mitwirken in unterschiedlichen Vereinen oder Service-Clubs aufbauen konnte. Glücklicherweise hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert und sowohl Kunden wie auch junge Mitarbeitende bringen immer stärker ihre Denkweisen ein. Die Erwartung, auf Augenhöhe angesprochen zu werden und vor allem moderne Lösungen zu erhalten, rückt immer stärker in den Vordergrund. Ferner wird das Gewinnen von etablierten und erfahrenen Mitarbeitern anderer Bankhäuser aus meiner Sicht immer schwieriger. Dadurch steigt die Verantwortung, langfristig die Top-Talente selbst zu fördern und es dabei zu schaffen, die Kultur und Denkweise zu integrieren. Dies wird über den Erfolg von Unternehmen generell in den kommenden Jahren entscheiden.“

Was sind die Voraussetzungen, um als Trainee bei der Braunschweiger Privatbank anfangen zu können bzw. welche Vorkenntnisse und Fähigkeiten sollten diese haben?

„Leistungs- und Lernbereitschaft und eine hohe Motivation sind die wichtigsten Voraussetzungen. Fachwissen kann man erlernen, genauso wie diverse Abschlüsse an Universitäten oder anderen Organisationen. Die Einstellung und Haltung sind bei der Auswahl der Trainees das Entscheidende. In der Regel ist eine sehr gute Bankausbildung, ein duales Studium oder Berufserfahrung im Segment Private Banking vorhanden und natürlich auch von Vorteil.“

Wie lange läuft das Nachwuchsprogramm, was genau lernen die Trainees bei Ihnen und was ist das angestrebte Ziel?

„Das Entwicklungsprogramm ist auf zwei Jahre konzipiert und verfolgt das Ziel, anschließend in der Braunschweiger Privatbank Kunden- oder Spezialisten-Verantwortung übernehmen zu können. In dieser Zeit lernen die Trainees alle Facetten des Berufs kennen. Schwerpunkte sind die Begleitung von unterschiedlichsten Kundensituationen, die Hospitation in anderen Bereichen wie z. B. der Firmenkundenbereich, die gewerbliche Immobilienfinanzierung, die Marktfolge etc. und auch externe Partner sind eingeplant. Da wir seit mehr als zehn Jahren sehr eng mit unserem Partner der DZ Privatbank im Bereich der Vermögensverwaltung verbunden sind, ist es selbstverständlich, dass auch dort ein Aufenthalt vorgesehen ist.“

Was macht die Ausbildung bei der Braunschweiger Privatbank im Vergleich zu ähnlichen Instituten so besonders? Was sind die Alleinstellungsmerkmale?

„Es gibt zwei elementare Bestandteile in der Entwicklung zum erfolgreichen Kundenbetreuer: Der erste ist ein umfangreiches Fachwissen in den Kernfeldern des Private Bankings wie die Kapitalmärkte, Vermögensstrukturierungen, steuerliche Bedingungen etc. sowie erweitertes Basiswissen in allen anderen Bankthemen. Dies ist die Grundbedingung, die von den Kunden zu Recht auch erwartet werden kann. Der zweite Bestandteil ist deutlich schwieriger zu erarbeiten. Hier geht es stark um soziale Kompetenzen wie Empathie, Netzwerke und Eigenschaften wie z. B. das aktive Zuhören. Verständnis für sein Gegenüber und seine Ziele, Wünsche und Problemstellungen kennen und einschätzen, sind die Grundlage für eine individuelle Beratung. Unser Ansatz ist also neben den vielfältigen Fachseminaren und Fortbildungen einen Schwerpunkt in der Vermittlung von Werten und persönlichen Kompetenzen zu setzen.“

Warum ist es aktuell und zukünftig attraktiv, als Bankberater zu arbeiten?

„Komplexe Themen erfordern auch in Zukunft Menschen mit hervorragenden Netzwerken. Solange wir Steuerberater, Rechtsanwälte, Unternehmensberater etc. benötigen, wird es auch einen Relationship Manager geben, der als Schnittstelle zwischen diesen fungiert und mit Weitsicht die Belange im Sinne des Kunden koordiniert.“