Dow Jones zeigt: Der Wandel an der Börse ist stetig
Neulich ist im „Dow Jones Industrial Average Index“ – der gemeinhin „Dow Jones“ genannte Leitindex der Wall Street - das letzte Gründungsmitglied von Bord gegangen. Seit 1896 gehörte General Electric diesem großen Index an. Das unterstreicht den stetigen Wechsel an der Börse.
Von Eisenbahngesellschaften zu Datenunternehmen
Schaut man sich den „Dow Jones Average Index“ aus dem Jahr 1884 an, den Vorläufer des heutigen „Dow Jones“, stellt man fest, dass dieser zu Beginn aus elf Titeln bestand, wovon neun (!) Eisenbahngesellschaften, eine Dampfschifffahrtsgesellschaft und eine Geldtransfergesellschaft gewesen sind. Die Geldtransfergesellschaft war die heute noch bekannte und existente Western Union.
Eisenbahngesellschaften gehörten zu der Zeit zu den größten amerikanischen Unternehmen. Industrieunternehmen wurden als spekulativ angesehen. Der „Dow Jones“ enthielt neben General Electric u.a. Titel aus den Branchen Baumwolle, Zucker, Tabak, Öl, Gas, Kohle und Gummi. Er war also schon deutlich breiter aufgestellt. Über die Jahrzehnte änderten sich Anzahl der Titel, die Titel selber sowie die Branchen, in denen die größten Unternehmen der USA tätig waren.
Heute kommen im „Dow Jones“ die Schwergewichte – d. h. die ersten fünf Titel mit der höchsten Berücksichtigung bei der Ermittlung des Index – noch aus dem Flugzeugbau (Boeing), der Versicherungsbranche (United Health), dem Investmentbanking (Goldman Sachs), dem Einzelhandel (Home Depot) und dem Mischkonzern 3M.
Digitalisierung spiegelt sich an der Börse wider
Im Vergleich dazu sind die fünf größten Titel der USA nach der Indexgewichtung im breiter gefassten und 500 Titel umfassenden „S&P 500 Index“ Apple, Microsoft, Amazon.com, Alphabet (Google) und Facebook. Mit der Union Pacific Corp. kommt die erste Eisenbahngesellschaft erst an 45. Stelle (Stand Juni 2018). Die oben erwähnte Dampfschifffahrtsgesellschaft, die Pacific Mail Steamship Company wurde übrigens nach wechselvollen Jahren 1949 aufgelöst.
Die im "Dow Jones" noch prominent vertretenen Branchen tauchen in den ersten fünf Titeln des „S&P 500 Index“ nach der Gewichtung nicht mehr auf. Der Wandel ist stetig. Wie sehr die Digitalisierung unser Leben prägt, wird an den neuen „Big Five“ deutlich: Computer, Software, Interneteinkauf, Suchmaschine und Medien heißen die aktuellen Branchen.
Die Zukunft hat begonnen
Dass im "Dow Jones" im Gegensatz zum "S&P 500 Index" noch die „alten“ Branchen vorne liegen, lässt vermuten, dass wir nicht erst am Beginn des Wandels stehen, sondern bereits mitten in der sog. Industrie 4.0 sind. In weiten Teilen des privaten und beruflichen Lebens ist die Digitalisierung enorm vorangeschritten. Rund zehn Jahre ist es her, dass Apple das erste iPhone auf den Markt brachte. In dieser Zeit hat sich die Welt und unser Leben stark verändert.
Systeme kommunizieren mittlerweile untereinander. Heute werden Produkte entwickelt, die vor wenigen Jahren höchstens theoretische Überlegungen waren. Dazu zählen Roboter in der Pflege, automatisierte Überwachung von Gebäuden und selbstfahrende Autos. Der Rohstoff der Zukunft heißt: DATEN. Diese Daten gilt es effizient zu be- und verarbeiten - und natürlich sicher vor Missbrauch und unbefugtem Zugriff zu schützen.
Umwälzungen an der Börse für die Geldanlage nutzen
Wie Sie die neuen Themen in Ihre Geldanlage einbauen können, das zeigen wir Ihnen gern im Gespräch - am auch schon jahrzehntealten Telefon oder im persönlichen Gespräch, wie seit jeher zwischen Menschen üblich. Auch wenn der Wandel stetig ist, hält man doch allzu gern an bewährten Dingen fest.
Über den Autor
Thomas Heinisch ist Portfolioberater bei der Braunschweiger Privatbank. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Bankbusiness, Schwerpunkt Wertpapiergeschäft und im Private Banking Bereich. Zudem ist er Vorstandsmitglied der Stiftung Braunschweiger Bürgerpreis.