Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Vermögensanlage
Das Corona-Virus scheint mittlerweile weitgehend gebändigt, doch seit März 2020 hat es unserer Gesellschaft und die Wirtschaft in vielen Bereichen schwere Schäden zugefügt. Dies hatte und hat auch spürbare Auswirkungen auf die Vermögenanlage.
Viele Verlierer und große Gewinner
Die Corona-Pandemie hat zur schlimmsten Rezession seit 2009 geführt. Im Jahr 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland um 5,1 % gesunken und die Exporte sind um über 120 Milliarden Euro ebenfalls stark zurückgegangen. Neuste Zahlen zeigen aber, dass das Wirtschaftswachstum nicht nur wegen der Nachholeffekte wieder nach oben geht.
Die gegenwärtigen Auswirkungen und langfristigen Folgen sind von Branche zu Branche und von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Während unter anderem der Internethandel, Lieferdienste, Baumärkte und der Lebensmitteleinzelhandel stark zugelegt haben, sind die Kulturbranche und der Hotel- und Gaststättenbetrieb mangels weitreichender Öffnungsmöglichkeiten (fast) zum Erliegen gekommen.
Darüber hinaus lassen sich aufgrund von Corona schon jetzt nachhaltige Änderungen zu unserem Leben festmachen.
Wir leben digitaler
Homeoffice und Zoom-Meetings sind nicht gänzlich neu, gehören aber heute zum festen Arbeitsalltag der Menschen. Dazu haben sich viele Käufe mangels Alternativen ins Internet verschoben. Alleine in den USA ist der Abverkauf aus dem stationären Handel in 2020 um bis zu 75 % gesunken. Ob das alte Niveau wieder erreicht wird ist nicht zu prognostizieren.
Unsere Gesundheit ist uns noch wichtiger geworden
Seit vielen Jahren steigen die weltweiten Gesundheitsausgaben deutlich stärker als in anderen Bereichen. Wesentliche Gründe dafür sind neue, teurere Behandlungsmöglichkeiten, die erstmalige Einführung von einer Grundkrankenversicherung z.B. in China und Indien sowie ein insgesamt gestiegenes Gesundheitsbewusstsein der Menschen.
Wir machen es uns zu Hause schön
Weil die Menschen nicht in den Urlaub fahren konnten oder wollten, haben sie sich auf Ihr Heim konzentriert. Baumärkte verzeichneten große Umsatzsprünge, die Wartefrist für Fertigpools und Gartenhäuser hat sich immens erhöht und der Absatz an Home-Fitnessgeräten ist teilweise um über 1000 % gestiegen.
- Wir befinden uns in einer Niedrigzinsära
Sprachen Fachleute vor Corona noch von einer Niedrigzinsphase, ist mittlerweise von einer Niedrigzinsära die Rede. Zinssteigerungen scheinen nach den massiven weltweiten Interventionen der Zentralbanken utopisch. Die Summen, die im Rahmen der Corona-Pandemie in fiskalischen Hilfspaketen oder in direkten Maßnahmen der Zentralbanken ergriffen wurden, betragen mittlerweile mehr als das 5-fache Volumen im Vergleich zur Finanzmarktkrise. Beschränkte sich die damalige Finanzkrise im Wesentlichen noch auf den Immobilien- und Bankenbereich, tangiert die Corona-Krise alle Lebensbereiche der Menschen weltweit.
Große Krisen bergen auch große Chancen
Aktuell liegen schon 9 Bundesländer (Stand 19.06.2021) bei einer Inzidenz von unter 10, die Corona-Maßnahmen werden auf breiter Front gelockert. Es gibt gute Gründe, von einer Normalisierung des Lebens auf allen Ebenen zu sprechen.
Grund zur Hoffnung gibt auch die letzte große weltweite Wirtschaftskrise in 2008/2009. Die wirtschaftlichen Verluste konnten bereits nach deutlich geringerer Zeit wieder aufgeholt werden, als die damaligen Prognosen erwarten ließen. Der Dax notiert wie viele Aktienindices weltweit auf einem Rekordniveau.
Zudem gehen wir für 2021 und 2022 von einem weltweiten Wirtschaftswachstum aus, das die Kapitalmärkte weiter unterstützen sollte - diesmal fundamental durch die konjunkturellen Daten getragen und nicht durch die x-te Intervention der Zentralbanken.
Wer wird zu den Gewinnern der Zukunft gehören? Wer zu den Verlierern? Die Auswahl der einzelnen Kapitalanlagen wird schwieriger. Vermögensanlagen müssen im Hintergrund dieser neuen Situation hinterfragt werden und den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.
Sprechen Sie dazu mit Ihrem Kundenberater der Braunschweiger Privatbank.